Bereit zum Gipfelsturm
Mit einem Heimsieg gegen Primus Solingen-Gräfrath wollen die FRISCH
AUF Frauen selber die Spitze in der 2. Liga erklimmen
Es ist angerichtet: An diesem Samstag um 17 Uhr empfangen die
Göppinger Zweitliga-Handballerinnen in der Göppinger EWS-Arena im
mit Spannung erwarteten Gipfeltreffen den einen Zähler vor ihnen
liegenden Spitzenreiter HSV Solingen-Gräfrath. Beide Teams wollen
hoch, beide waren vor Saisonbeginn zusammen mit den Berliner Füchsen
auch ganz vorne erwartet worden.
Es geht um viel, eine endgültige Entscheidung im Titelrennen fällt
jedoch noch nicht. „Es stehen danach ja noch einige Spiele auf dem
Programm, aber die Begegnung ist auf jeden Fall richtungsweisend für
den Saisonendspurt“, sagt Torhüterin und Spielführerin Anne Bocka
und unterstreicht: „Jede Spielerin weiß um die Bedeutung des
Topduells, das merkt man in der Vorbereitung.“
Mit einem Heimsieg hätten die FRISCH AUF Frauen es wieder ganz in
der eigenen Hand, sich Meisterschaft und Direktaufstieg in den dann
noch verbleibenden sieben Spielen zu sichern. Bei einem Remis der
beiden Führenden freuen sich die drittplatzierten „Spreefüxxe“ aus
der Hauptstadt, bei einer Niederlage wird es für das Team von
Trainer Nico Kiener richtig schwer, das Team aus dem Bergischen Land
bei dann drei Zählern Rückstand noch abzufangen.
Vorfreude, Kribbeln, positive Anspannung: All das nimmt bei den
Göppingerinnen von Tag zu Tag zu. Der Countdown läuft und alle
liebäugeln am Samstag mit dem siebten Heimsieg in Folge, einer
schönen Kulisse und mit dem ersehnten Führungswechsel an der
Tabellenspitze. Personell hofft Kiener, in bestmöglicher Besetzung
antreten zu können. „Wer letztendlich spielen kann, werden wir dann
sehen. Wir wollen die Partie unbedingt gewinnen, um uns in die beste
Ausgangsposition zu bringen.“
Schon das Hinspiel war nichts für schwache Nerven. Nach einer
überragenden ersten Hälfte schienen die FRISCH AUF Frauen auf der
Siegerstraße, doch Solingen steckte nicht auf, kämpfte sich Tor um
Tor heran und kam durch seine beste Werferin Vanessa Brandt nach dem
Schlusspfiff per direktem Freiwurf noch zum 31:31-Ausgleich. Während
die Göppingerinnen daran in den folgenden Wochen zu knapsen hatten,
startete Solingen nach seinem eher durchwachsenen Beginn dann so
richtig durch. Unverwundbar ist das Team von Trainerin Kerstin
Reckenthäler aber nicht, wie die Niederlagen in Bremen oder beim TuS
Lintfort zeigen.
„Man hat die Spannung im Training richtig gespürt. Es hat
geknistert, jede Spielerin will es unbedingt schaffen und am Samstag
mit einem Sieg vor heimischem Publikum wieder auf Platz eins
springen“, sagt Birute Schaich. Die Sportliche Leiterin hofft, dass
das Team vor der dann folgenden zweiwöchigen Pause nochmals eine
Energieleistung abruft, zu der das Publikum beitragen soll. „Wir
brauchen die Halle, wir brauchen die Fans“, wirbt auch Anne Bocka um
die Unterstützung der Zuschauer. Das beflügle enorm und verleihe
nochmals einen Extramotivationsschub, speziell in dieser Partie, in
der es auf viele Dinge ankomme, „aber auch, wer die besseren Nerven
hat und mehr Cleverness besitzt. Der Knackpunkt wird sicherlich eine
stabile und konsequente Abwehr sein. Dass dies der Grundstein für
unser enorm wichtiges Tempospiel ist, haben wir schon oft bewiesen.
Die Mannschaft, die am Samstag fokussierter und aggressiver spielt,
wird die Punkte einfahren.“