Die in die 1. Bundesliga aufgestiegenen Frisch-Auf-Handballerinnen haben mit der Vorbereitung auf die neue Runde begonnen

Mit enormer Vorfreude und großer Euphorie sind die Göppinger Handballerinnen in dieVorbereitung auf die neue Runde gestartet. Im dritten Anlauf gelang dem Team von Trainer Nico Kiener die ersehnte Rückkehr in die 1. Bundesliga, der man zuvor 13 Jahre in Folge angehört hatte. „Es stehen harte Wochen vor uns, wir müssen noch intensiver arbeiten als im vergangenen Jahr, um für den Saisonbeginn gewappnet zu sein“, gibt Trainer Nico Kiener einen Ausblick auf die anstehenden Trainingseinheiten und deren Intensität, die nach der durch das Ärzteteam vorgenommene Leistungsdiagnostik mit Bestimmung von Laktat- und anderen Werten stetig zunimmt.

„Wir müssen noch eine Schippe draufpacken. Das Niveau in der 1. Bundesliga ist nochmal ganz anders als in Liga zwei“, weiß Birute Schaich aus eigener Erfahrung, dass in den Bereichen Athletik, Kraft und Schnelligkeit noch mehr herausgeholt werden muss. Die Sportliche Leiterin blickt positiv auf die neue Runde: „Die Stimmung ist sehr gut, wir sind in der zweiten Halbserie der vergangenen Runde sehr gewachsen. Diese Sicherheit, Cleverness und die ganzen Emotionen müssen wir mit in die Vorbereitung nehmen, in der teambildende Maßnahmen nicht zu kurz kommen, bei denen sich die Spielerinnen besser kennenlernen können. Schließlich gilt es sechs Neuzugänge zu integrieren.“

Drei Spielerinnen haben noch Schonfrist: Die beiden Neuzugänge und Youngsters Gianina Bianco (19) und Lara Däuble (17) sowie Lea Watzl (19) nahmen in den vergangenen beiden Wochen an der am Sonntag zu Ende gegangenen U20-Weltmeisterschaft im nordmazedonischen Skopje teil und dürfen sich nun noch etwas erholen bevor sie ins Training auf die mit dem Erstrunden-Pokalspiel gegen den HSV Solingen-Gräfrath 76 startende Pflichtspielsaison einsteigen werden. Das Ziel des Aufsteigers ist klar: „Wir wollen uns in der 1. Liga halten und wieder langfristig etablieren“, unterstreicht Geschäftsführer Claus Mai Nah- und langfristiges Ziel des schwäbischen Traditionsvereins.

Der Modus des auf zwölf Vereine reduzierten Oberhauses ist neu in diesem Jahr, allerdings nicht gänzlich unbekannt. Playoff-Partien und Playdownspiele gab es früher schon mal. Nun kehren sie zurück. Heißt: Die Plätze eins bis acht machen nach der normalen Serie den Meister unter sich aus, die Plätze neun bis zwölf den Absteiger in die 2. Bundesliga. Zwei der künftigen Frisch-Auf-Spielerinnen sind damit bestens vertraut: Sowohl für die 132-malige deutsche Nationalspielerin Luisa Schulze mit den Vipers Kristiansand in Norwegen als auch Mariel Beugels mit Lugi HF in Schweden ging es nach der Normalrunde in die richtig heiße Phase der Saison. „Das kann schon nochmal für das gewisse Etwas an Spannung sorgen und Extraprozente aus den Teams herauskitzeln“, sagt Luisa Schulze.

Neu ist dieses Jahr auch, dass die bislang gemeinsam mit den Herrenveranstaltete Players Night getrennt durchgeführt wird. Die Saisoneröffnung der FRISCH AUF Frauen steigt am Samstag, 17. August um 19 Uhr in der EWS Arena gegen den Schweizer Vizemeister GC Amicitia Zürich. An diesem Tag wird auch ein Handballcamp mit den Trainern der Göppingerinnen und den Bundesligaspielerinnen angeboten, um Talente zu sichten und junge Mädchen für die Sportart zu begeistern. Auch die von Anika Rohm trainierte Göppinger Bundesliga-U19 wird in den Tag mit eingebunden und eröffnet die Players Night um 16.30 Uhr gegen die weibliche Züricher U19.

Erste Testspiele stehen für die Kiener-Schützlinge am Freitag, 12. Juli um 19.30 Uhr in Schnaitheim und am Sonntag, 14. Juli um 16 Uhr bei der TuS Metzingen an. Die Woche drauf begeben sich die Kiener-Schützlinge vom 18. bis 21. Juli wie in den vergangenen Jahren ins Trainingslager nach Dornbirn in Vorarlberg, wo ein Testspiel gegen den Schweizer Erstligisten HSC Kreuzlingen ansteht. Weitere Vorbereitungsspiele sind am Mittwoch, 24. Juli um 19.30 Uhr in der heimischen EWS Arena gegen den Zweitligisten TG Nürtingen und zum Abschluss der ersten Vorbereitungsphase am Donnerstag, 25. Juli um 19.30 Uhr in der EWS Arena gegen den Drittligisten TSV Wolfschlugen vorgesehen, ehe die Spielerinnen verschnaufen dürfen, bevor Trainer Kiener sie am Montag, 5. August zum Training zurückerwartet.

Nach dem Karriereende der drei Routiniers Anne Bocka (Tor) sowie der beiden Spielmacherinnen Pascale Wyder und Louisa Wolf wird eine neue Kapitänin und Co-Spielführerin für das weiter verjüngte Team auserkoren werden müssen, dessen Durchschnittsalter jetzt bei 23,7 Jahren liegt. Die ersten Testspiele und das Trainingslager werden hierüber nähere Aufschlüsse bringen.

Zu verteidigen haben die Kiener-Schützlinge mit Beginn der neuen Runde ihre Serie aus Liga zwei mit 29:1-Zählern in Folge. Die letzte Niederlage datiert vom 21. Januar dieses Jahres beim HC Leipzig (20:26). Sollte diese Serie beim Punktspielstart ausgeweitet werden können, wäre dies sicher nicht der schlechteste Einstieg in die erste Erstligasaison seit 2021 für die FRISCH AUF Frauen. Allerdings haben es die ersten Spieltage in sich: Zum Auftakt müssen die FRISCH AUF Frauen am Wochenende 7./8. September gleich zum Derby bei Meister SG BBM Bietigheim ran, der künftig als HB Ludwigsburg antritt. Danach folgt das erste Heimspiel gegen den BSV Sachsen Zwickau, ehe es danach in den Ruhrpott zu Borussia Dortmund geht.

Das Team der Saison 2024/2025
Tor: Petra Hlogyik (25), Celina Meißner (25, neu)
Kreis: Louisa De Bellis (26), Luisa Schulze (33, neu)
RA: Britt van der Baan (22), Gianina Bianco (19, neu), Luisa Scherer (22)
LA: Sarah Irmler (26), Lea Watzl (19)
RR: Lara Däuble (17, neu), Ann Kynast (22, neu)
RL: Sina Ehmann (23), Stephanie Elies (23), Carmen Moser (29)
RM: Mariel Beugels (26, neu), Lea Neubrander (24), Leonie Patorra (22)