Auf einstelligen Tabellenplatz vorrücken
Mit einer Mannschaft derselben Kragenweite bekommen es die Göppinger Bundesliga-Handballerinnen am Samstag um 19 Uhr zu tun: Dann empfängt das Team von Trainer Aleksandar Knezevic in der heimischen EWS Arena die „Flames“ der HSG Bensheim/Auerbach und könnte mit einem Sieg nicht nur am Kontrahenten vorbeiziehen und wieder einstellig werden, sondern auch an der Neckarsulmer Sport-Union und am VfL Oldenburg, die am Mittwoch in vorgezogenen Spielen im Einsatz waren. „Wir wissen um die Möglichkeit, die sich am Samstag auch im Hinblick auf den Klassenerhalt bietet und wollen das Spiel unbedingt gewinnen“, sagt Knezevic. „Allerdings dürfen wir dann nicht mehr so viele Tore zulassen wie im Hinspiel. Die Abwehr muss besser stehen und das Bensheimer Angriffspiel unterbinden.“ In der Vorrundenpartie unterlagen die ersatzgeschwächten FRISCH AUF Frauen mit 33:37.
Am Samstag werden die Karten neu gemischt. Bis auf Torhüterin Jasmina Jankovic, die sich bei den Ketscher Kurpfalz Bären am Knie verletzt hat, dürfte Knezevic der gesamte Kader zur Verfügung stehen, der eventuell mit der ein oder anderen Spielerin aus der zweiten Mannschaft ergänzt werden könnte, die am Wochenende spielfrei ist. Im Tor müssen es nun erst einmal Branka Zec und Edit Lengyel richten. Lengyel beendete nach der vergangenen Saison ihre Karriere und konzentrierte sich auf ihre Aufgabe als Torwarttrainerin, erklärte sich aber bereit, genau für solche Fälle wie jetzt bei Jankovic einzuspringen. Im Heimspiel gegen die Neckarsulmer Sport-Union kam Lengyel für einen Siebenmeter aufs Feld und hielt diesen. „Sie hat eine 100-Prozent-Quote“, scherzt Knezevic, dessen nicht gerade üppiger Kader sich in dieser Spielzeit durch viele langwierige Verletzungen immer wieder ausdünnte.
„Wir wollen nachlegen. Dann dürften wir mit dem Abstieg eigentlich nichts mehr zu tun haben, sofern alle gesund bleiben“, sagt Anja Brugger. Im Normalfall sollten nicht alle drei akut gefährdeten Mannschaften noch fünf Siege einfahren. Dementsprechend fokussiert und konzentriert müsse man in die Begegnung gehen, fordert Knezevic, der Respekt vor dem Gegner hat. „Bensheim spielt eine gute Runde, tritt sehr stabil auf und hat nicht nur einen breiten Kader, sondern auch einen mit Qualität.“ Allen voran zu nennen ist Julia Maidhof, die die Torschützenliste der Handball Bundesliga Frauen (HBF) anführt. Die deutsche Nationalspielerin wechselt zur neuen Saison nach Bietigheim. Ein Verlust, den das Team von Trainerin Heike Ahlgrimm erst einmal kompensieren muss.
Bereits verpflichtet hat die HSG Leonie Kockel vom Ligakonkurrenten BVB Dortmund. Damit steht ein erstes Grundgerüst, denn neben den beiden Torhüterinnen Jessica Kockler und Helen van Beurden bleiben dem Zuschauerkrösus der Liga auch Spielmacherin Sarah van Gulik, Kreisläuferin Isabell Hurst und die variabel einsetzbare Lisa Friedberger erhalten. Das gute Abschneiden der „Flames“ hat sich auf die Zuschauerzahlen ausgewirkt: Konnte man sonst schon immer im Schnitt etwa 1000 Fans in der Weststadthalle begrüßen, führt die HSG das Zuschauerranking in dieser Saison mit einem Schnitt von 1294 Zuschauern an.
Meist konnte Heike Ahlgrimm mit den Darbietungen ihrer Mannschaft zufrieden sein. Gar nicht gefallen hat der Trainerin der Auftritt beim 32:40 bei der HSG Blomberg-Lippe. „Hier haben wir uns ergeben“, kritisierte die Trainerin. Das soll sich so schnell nicht wiederholen.
Sechs ihrer zwölf Punkte holte die HSG auswärts. Die FRISCH AUF Frauen wollen verhindern, dass am Samstag weitere zwei hinzukommen.