Anschluss nach oben halten
Wohin geht die Reise für die FRISCH AUF Frauen? Nach zwei Niederlagen in Folge stehen die Göppinger Bundesliga-Handballerinnen am elften Spieltag gegen die HSG Blomberg-Lippe vor einem richtungsweisenden Spiel. Mit einem Sieg würde der Kontakt zum vorderen Mittelfeld bestehen bleiben, bei einer Niederlage ginge dieser erst einmal verloren. „Wir wollen mit einem Sieg ins neue Jahr starten und Wiedergutmachung für die bittere Heimniederlage gegen Buxtehude betreiben“, sagt Abwehrspezialistin und Kreisläuferin Lina Krhlikar. Dazu müsse man an den guten Auftritt beim Thüringer HC anknüpfen, auch wenn dieser keine Punkte brachte. „Da war sehr viel Positives dabei, auch wenn es leider nicht zu Zählbarem gereicht hat“, sagt Trainer und Geschäftsführer Aleksandar Knezevic.Wären die Göppingerinnen bei ihrem letzten Heimspiel des Jahres aufgetreten wie beim amtierenden Meister, wäre kein 28:34 auf der Anzeigetafel aufgeleuchtet. „Das war sehr ärgerlich und hat uns alle sehr enttäuscht, vor allem, weil so viele Zuschauer in der Halle waren. Aber an diesem Abend hat irgendwie nichts gepasst“, blickt Krhlikar auf die Partie gegen Buxtehude zurück. „In Thüringen haben wir dann wieder unser wahres Gesicht gezeigt. Die Mentalität war eine ganz andere. Alle haben sich gegenseitig unterstützt, die Abwehr war stark. Darauf müssen wir aufbauen“, sagt Krhlikar, die genau diesen „Teamspirit“ gegen Blomberg nun auch vor eigenem Publikum zeigen möchte. Mit den Ostwestfälinnen gastiert ein Gegner auf Augenhöhe in der EWS-Arena. Der Erfolg der HSG stand und fiel in den vergangenen 16 Jahren mit Trainer André Fuhr, der sich nach Metzingen verabschiedet hat. Nicht mehr zur Verfügung steht auch Jungnationalspielerin Alicia Stolle, die nach Thüringen wechselte und jüngst bei der Europameisterschaft in Frankreich ins All-Star-Team gewählt wurde. Stolle war auch maßgeblich am Punktgewinn der Blombergerinnen in Göppingen in der vergangenen Spielzeit beteiligt. Beim 30:30 sorgte sie mit ihrem zwölften Treffer sechs Sekunden vor Schluss für den Ausgleich. „Stolle fehlt jetzt zwar, aber Blomberg hat trotzdem ein gutes und eingespieltes Team.“ Für sie sprang in dieser Spielzeit bislang die andere Nationalspielerin Franziska Müller in die Bresche, die beim 27:26-Zittersieg gegen Halle-Neustadt beim vor 3500 Zuschauern in Lemgo ausgetragenen „Winterball“ acht Treffer erzielte und bereits seit 2010 für Blomberg spielt. Der Erfolg bedeutete einen Befreiungsschlag. Denn nach einem Bombenstart mit drei Siegen aus den ersten drei Spielen folgte eine Talfahrt mit sechs Niederlagen am Stück. Die Spiele gegen die Topfavoriten Thüringen (28:29) und Bietigheim (30:32) wurden aber nur denkbar knapp verloren. Eine bittere Pille war dagegen das 26:30 bei der Neckarsulmer Sport-Union. Mit acht Zählern hat die HSG vier Punkte Puffer auf den ersten Abstiegsplatz und könnte mit einem Sieg in der EWS-Arena bis auf zwei Zähler an die Göppingerinnen heranrücken. „Das wollen wir verhindern“, sagt Knezevic und hofft, dass seinem Team eine ähnliche Leistung wie in Thüringen gelingt, als die Abwehr um eine starke Branka Zec in der ersten Hälfte eine hervorragende Arbeit verrichtete und das Geschehen in der zweiten Hälfte bis zwei Minuten vor Schluss offenhielt. Mit etwas platzierteren Würfen soll auch die Offensive ihren Teil zu einem erfolgreichen Auftakt in das Jahr 2019 beitragen. Allerdings konnte die bereits beim Auswärtsspiel in Bad Langensalza fehlende Ana Petrinja (Grippe) bis Mitte der Woche nicht trainieren und auch sonst plagten sich ein, zwei Spielerinnen mit Blessuren herum. Knezevic ist aber zuversichtlich, dass sie am Samstag gegen Blomberg auflaufen können. „Ein erfolgreicher Auftakt wäre wichtig: für das Selbstvertrauen, für den Kopf“, sagt Krhlikar. Und auch mit Blick auf die Tabelle, um den Platz in der oberen Hälfte zu festigen und Anschluss an die Ränge vier und fünf zu halten.