Als Außenseiter ins Derby
Um 20:00 Uhr laufen die Göppingerinnen in der Öschhalle zum prestigeträchtigen Lokalduell bei der TuS Metzingen an und die Vorzeichen des Derbys sind klar skizziert. Die heimischen „TuSsies“ gehen als klarer Favorit in den Vergleich mit den Frisch Auf Frauen. „Metzingen spielt eine ganz starke Saison“, blickt Aleksandar Knezevic auf den Gegner, der mit 28:6 Punkten der härteste Verfolger des Spitzenduos aus Erfurt und Bietigheim ist.„Metzingen verfügt über eine qualitativ starke und ausgeglichen besetzte Mannschaft, die bestens eingespielt ist“, beschreibt der Göppinger Coach den Rivalen. Sein Gegenüber André Fuhr, der seit dieser Spielzeit die Verantwortung als Trainer trägt, kann mit seiner Truppe zufrieden sein, denn Metzingen ist vor der Saison mit dem Anspruch angetreten sich in der Spitze der Liga zu etablieren. Und dies ist dem Starensemble mit vielen bekannten Namen und Nationalspielerinnen durchaus gelungen, wenngleich der ganz große Wurf wohl ausbleibt.Sucht man ein Manko in der Bilanz der „TuSsies“, dann sind es die Topduelle gegen die beiden Kontrahenten aus Erfurt und Bietigheim. So musste man gleich am zweiten Spieltag mit der Heimniederlage gegen Bietigheim einen derben Rückschlag in Sachen Titelträume verkraften. Ebenso ging das Duell beim Thüringer HC verloren und die hohe 21:30-Niederlage im Rückspiel gegen den Tabellenführer aus Bietigheim beendete wohl die letzten Hoffnungen auf die Meisterschaft. Fast zeitgleich endete auch der Aufritt im Europapokal, in dem sich Metzingen als Gruppendritter aus dem Wettbewerb verabschiedete. Neben einem Spitzenplatz in der Liga bleibt der Truppe von André Fuhr jedoch noch das Final Four um den DHB-Pokal. Dort trifft man Ende Mai im Halbfinale auf den Thüringer HC und wird alles für den ersten Titelgewinn der Vereinsgeschichte geben.Ob die „TuSsies“ auch im kommenden Jahr ganz oben anklopfen können muss sich indes zeigen, Trainer Fuhr und Manager Ference Rott gehen im Sommer einen umfangreichen Umbruch im Kader an. Mit der aktuellen Handballerin des Jahres Julia Behnke und Shenia Minevskaja, sowie Nationaltorhüterin Isabelle Roch und der polnischen Internationalen Monika Kobylinska verlassen hochklassige Spielerinnen die „Outlet-City“ nach der Saison.Für das heutige Derby ist dies indes nicht von Bedeutung. „Wir schauen auf uns und müssen mit unseren Kräften gut haushalten um bei dieser Spitzenmannschaft mithalten zu können“, erklärt Aleksandar Knezevic. Wie zuletzt leider zu oft, muss der Göppinger Coach erneut auf Spielerinnen verzichten. Annika Blanke wird nach ihrem kurzen Comeback gegen Leverkusen definitiv nicht zum Einsatz kommen und ob Edit Lengyel spielen kann, entscheidet sich erst heute. Weitere Wehwehchen gehören für Knezevic indes schon zum Alltagsgeschehen. „Ich hoffe, dass mir für die 60 Derbyminuten noch genügend Alternativen verbleiben“, klingt schon fast eine Spur Galgenhumor aus den Worten des Trainers.Somit wird die mit 14:4 Punkten überragende Auswärtsbilanz der Grün-Weißen auf eine sehr große Probe gestellt. Denn es gilt nicht nur den stärksten Angriff der Liga in den Griff, sondern auch die zuletzt schwache eigene Offensive wieder in Schwung zu bekommen.