Alle Kräfte bündeln für den ersten Sieg
Die ersten beiden Spiele gegen Bietigheim und in Blomberg standen unter dem Motto „Kann“. Das Heimspiel gegen die Kurpfalz Bären der TSG Ketsch an diesem Samstag um 19 Uhr in der EWS-Arena ist eine Pflichtaufgabe für die Göppinger Bundesliga-Handballerinnen auf dem Weg zum angestrebten frühzeitigen Klassenerhalt. Auf den ersten Blick scheinen die Rollen klar verteilt: Ketsch als Aufsteiger startete mit einer 24:33-Niederlage in Bensheim und einem 24:35 gegen Metzingen in seine erste Saison im Oberhaus seit elf Jahren.Die FRISCH AUF Frauen haben zwar nach zwei Spieltagen auch noch keine Zähler auf dem Konto, boten zum Auftakt aber dem Meister aus Bietigheim Paroli und hielten bei der 20:24-Niederlage beim in der Liga etablierten Team aus Blomberg lange dagegen. Allerdings muss Trainer Aleksandar Knezevic am Samstag, und wohl auch noch einige Zeit länger, gleich auf zwei wichtige Spielerinnen verzichten: Denn nicht nur die am Knie verletzte Arbeitsbiene Johanna Schindler fehlt dem Göppinger Coach. Bei der Niederlage in Blomberg zog sich Roxana Ioneac einen Mittelhandbruch zu und steht Knezevic damit erst nach der WM-Pause wieder zur Verfügung. Das macht die Aufgabe gegen Ketsch nicht einfacher. „Wir müssen alle Kräfte bündeln, um zu den ersten beiden Punkten zu kommen. Auf dem Feld und auf den Rängen“, hofft der Göppinger Trainer auf lautstarke Unterstützung aus dem Publikum. Knezevic warnt davor, den Neuling zu unterschätzen. „Wir müssen konzentriert zu Werke gehen und alles reinwerfen, noch mehr Kampf, noch mehr Leidenschaft.“Während beim Heimspiel gegen Bietigheim sein Team sowohl im Angriff, als auch in der Defensive eine gute Leistung zeigte, krankte es in Blomberg vor allem in der Offensive. Die Göppingerinnen ließen sich von der Hektik anstecken und in Hälfte eins zu überhasteten Würfen hinreißen. „Das war nicht das Level, das wir erreichen können. Zudem haben wir uns zu viele technische Fehler geleistet.“ Und so verpassten es die FRISCH AUF Frauen, sich von der HSG abzusetzen und mussten ihrerseits Blomberg Mitte der zweiten Hälfte vorentscheidend ziehen lassen. Trotzdem stemmte sich das Team vehement gegen die Niederlage, konnte aber in den zweiten 30 Minuten nicht mehr auf die verletzte Ioneac zurückgreifen. Dieser Ausfall musste erst einmal weggesteckt werden, fehlte in der Abwehr sowie im Angriff eine wichtige Alternative. Dass diese nun längerfristig wegbricht, passt Knezevic natürlich nicht ins Konzept. „Jetzt müssen wir eben enger zusammenrücken und das Beste daraus machen.“ Die ersten beiden Zähler sollen am Samstag eingefahren werden, egal wie. In der Liga geht es dann erst am 12. Oktober mit dem Auswärtsspiel in Bensheim weiter. Eine Woche zuvor treten die FRISCH AUF Frauen in der zweiten Runde des DHB-Pokals beim Zweitligisten HC Rödertal an.In Runde zwei ist auch noch der Gegner vom Samstag vertreten, der in der vergangenen Spielzeit bereits frühzeitig signalisierte, einen Aufstieg in die erste Liga wahrzunehmen, sollte sich die Möglichkeit hierzu bieten. Und da Meister Rosengarten-Buchholz nicht hoch wollte, war Ketsch als Drittplatzierter der erste Anwärter auf den freien Platz im Oberhaus. Neuzugänge gab es nur drei von unterklassigen Clubs. Die Verantwortlichen vertrauen der gleichen Mannschaft, der der Aufstieg in Liga eins gelang. Der Weg zum Klassenerhalt wird zwar steinig, da es ab dieser Saison aber nur noch einen Direktabsteiger gibt, erhöhen sich die Chancen. Trainerin Katrin Schneider ist, was die Entwicklung des Teams betrifft, guter Dinge. Vor allem die Art und Weise, wie sich die Mannschaft in ihrem ersten Heimspiel gegen Metzingen den Zuschauern präsentierte, macht Hoffnung. „Wir haben gegen einen starken Gegner beweisen können, dass wir mit einem nie erlahmenden Kampfgeist auch in der ersten Liga mithalten können.“ Dieser soll sich irgendwann auch in Punkte umschlagen.