Abwehr muss wieder stehen
An diesem Samstag um 18 Uhr gastieren die FRISCH AUF Frauen zum
Topspiel beim Überraschungs-Tabellenzweiten Regensburg
31 Gegentore in Solingen, 34 zuletzt im Derby gegen die TG
Nürtingen. Trotz der hohen Anzahl an Gegentreffern haben die
Göppinger Zweitliga-Handballerinnen nicht verloren, sondern jeweils
einen Zähler geholt. Die Leistung stimmte in beiden Partien, in
denen das Team von Trainer Nico Kiener den Ton angab, sich am Ende
aber selber um den möglichen Sieg brachte.
An diesem Samstag (18 Uhr, sportdeutschland.tv) wollen die FRISCH
AUF Frauen im Topspiel beim Überraschungs-Tabellenzweiten ESV 1927
Regensburg, dem einzigen bayerischen Vertreter in den zwei höchsten
Spielklassen der Damen, ihre Spitzenposition verteidigen und den
Vorsprung auf einen ihrer Verfolger ausbauen. Dazu muss die
Verteidigung wieder so stehen wie in den ersten Saisonspielen, in
denen die Kiener-Schützlinge im Schnitt nur 25 Gegentore pro Partie
zuließen. „Eine gute Abwehr ist die Basis zu einem erfolgreichen
Spiel und sehr wichtig für unser Tempospiel“, sagt der Göppinger
Coach. Personell sieht es gut aus. „Pascale Wyder und Louisa De
Bellis waren etwas angeschlagen, sind aber mit dabei. Die Woche hat
uns gut getan, um den Kopf freizubekommen und neue Kraft zu tanken.
Sina Ehmann kommt immer besser rein und wird langsam wieder die
alte. Zudem ist Klara Schlegel zurück, die wohl noch nicht spielen
wird, aber das hilft dem Team“, sagt die Sportliche Leiterin Birute
Schaich, die den ESV als „sehr gefährlich“ einstuft, gerade in
eigener Halle. „Aber wir wollen uns mit einem Sieg von Regensburg
absetzen, das ist jetzt das erste Ziel, alles andere kommt danach.“
Der Vorjahresneuling aus der Oberpfalz macht dort weiter, wo er
letzte Saison aufgehört hat. Das Team blieb weitgehend zusammen und
wurde lediglich um drei Akteurinnen ergänzt. Zwei kamen aus der
dritten Liga, die von den Handball-Luchsen Buchholz-Rosengarten in
die Oberpfalz gewechselte Marleen Kadenbach bringt jedoch
Bundesligaerfahrung mit, was sich äußerst positiv auswirkt. Die
Rückraumspielerin avancierte auf Anhieb zu einer der Führungsfiguren
und zeichnet mit verantwortlich für den erneuten ESV-Höhenflug. 52
Tore gehen auf ihr Konto, damit ist sie vor Franziska Peter (49)
beste Werferin ihrer Mannschaft, die vom früheren Erlanger
Bundesligaprofi Csaba Szücs trainiert wird.
Zuletzt jedoch zeigte die abstiegsbedrohte SG Schozach, wie dem ESV
beizukommen ist und entführte beim 21:21 einen Punkt. Im Pokal war
im Achtelfinale erwartungsgemäß Endstation für Regensburg gegen
Erstligist Bensheim. Beim 18:34 gestalteten die „Bunker Ladies“ aber
zumindest für 30 Minuten die Partie offen, ehe die „Flames“ nach dem
Wechsel für klare Verhältnisse sorgten und dies auch im Ergebnis
überdeutlich zum Ausdruck brachten. Das alles lässt die zu knackende
Nuss für die FRISCH AUF Frauen nicht weniger hart werden. Regensburg
ist seit acht Spielen in der Liga ungeschlagen, verlor bislang nur
seine Auftaktpartie (27:32 in Buchholz).
Die Göppingerinnen weisen allerdings eine noch bessere Bilanz auf.
Und das soll nach dem Geschmack von Spielgestalterin Leonie Patorra
auch so bleiben. „Uns steht eine schwere Partie bevor, ein richtiges
Topspiel. Aber wir hatten eine gute Trainingswoche und haben uns
taktische Lösungen überlegt, wie wir Regensburg knacken und die zwei
Punkte mit nach Göppingen nehmen können.“ Mit 43/21-Treffern ist die
21-Jährige nach Lisa Borutta zweitbeste Werferin im Team der FRISCH
AUF Frauen. Von der Linie aus beweist Leonie Patorra die Ruhe und
konnte bis auf zwei Ausnahmen alle Siebenmeter verwandeln. „Die
beiden Unentschieden zuletzt haben uns schon etwas genervt, deshalb
gehen wir jetzt mit noch größerem Willen in die drei letzten Partien
bis zur Weihnachtspause. Wir wollen unbedingt unser nächstes
Etappenziel erreichen und bis zum Ende des Jahres auf dem ersten
Platz stehen. Dazu müssen wir über die volle Distanz konzentriert
und fokussiert bleiben.“