Die Göppinger Bundesliga-Handballerinnen empfangen an diesem Samstag ihren zweimaligen Relegationsgegner BSV Sachsen Zwickau
Relegationspartien in den Jahren 2022 und 2023, ein Duell im Pokal und eines bei einem Vorbereitungsturnier: Die Wege der Göppinger Handballerinnen und die des BSV Sachsen Zwickau haben sich in den vergangenen drei Jahren trotz der unterschiedlichen Ligazugehörigkeit häufig gekreuzt. Jetzt stehen sich beide Teams erneut gegenüber. Dieses Mal in der höchsten deutschen Spielklasse. Mit einem Sieg an diesem Samstag um 19 Uhr in der Göppinger EWS Arena wollen die FRISCH AUF Frauen nicht nur für einen erfolgreichen Heimauftakt sorgen, sondern auch noch die eine oder andere offene Rechnung aus den Vorjahren mit dem Gast begleichen.
Die Motivation beim Team von Trainer Nico Kiener ist deshalb immens hoch. „Das erste Heimspiel am Anfang einer Saison ist immer etwas Besonderes. Wir wollen mit einem guten Auftritt die ersten Punkte einfahren und für einen gelungenen Heimauftakt sorgen“, sagt der Göppinger Coach. Der Auftritt bei Meister Ludwigsburg war aller Ehren wert. Beim 28:35 verkauften sich die Göppingerinnen teuer. Die Neuzugänge überzeugten und so wurden gleich zwei von ihnen, Kreisspielerin Luisa Schulze und Spielmacherin Mariel Beugels, vom Fachblatt „Handballwoche“ in die Mannschaft der Woche gewählt.
Eigentlich wird der BSV Sachsen Zwickau als eines der Teams eingestuft, das wie die FRISCH AUF Frauen um den Klassenerhalt kämpft. Allerdings setzte die Mannschaft von Trainer Norman Rentsch am vergangenen Wochenende gleich mal ein dickes Ausrufezeichen. Nach einem 13:15-Pausenrückstand wurde Europapokalteilnehmer HSG Blomberg-Lippe noch mit 27:21 aus der mit 1400 Zuschauern gefüllten Zwickauer Stadthalle gefegt. Besonders gut eingeschlagen hat die neu verpflichtete japanische Nationalspielerin Kaho Nakayama mit acht Treffern. Sie ließ die Abgänge der seitherigen Torjägerinnen Ema Hrvatin und Diana Dögg Magnusdottir vergessen. Kurz vor Rundenbeginn wurde der BSV nochmals auf dem Transfermarkt aktiv und verpflichtete die variabel im Rückraum einsetzbare Ungarin Blanka Kajdon, die gegen Blomberg drei Mal einnetzte.
„Zwickau kommt nach dem Sieg sicher mit viel Selbstvertrauen zu uns, aber wir wollen unser erstes Heimspiel unbedingt gewinnen“, sagt die Sportliche Leiterin Birute Schaich. Die Vorfreude im Team und bei den Verantwortlichen ist riesengroß. „Wir werden alles dafür geben, dass es klappt“, so Schaich. In Liga eins sei aber kein Gegner einfach mal so zu besiegen. Das habe der Auftaktspieltag gezeigt. „Gerade zu Beginn weißt du nie genau, was passiert. Da ist immer alles möglich.“ Und so konnte der BSV schon mal zwei Bonuspunkte ergattern. Auch im Pokal starteten die Sächsinnen erfolgreich und setzten sich souverän bei Zweitligist TG Nürtingen durch (33:22). Im Achtelfinale wartet nun mit dem Derby bei den Füchsen Berlin erneut eine machbare Aufgabe.
Auch Göppingens Rückraumspielerin Sina Ehmann war vom Auftakterfolg des Gegners überrascht. Bei Zwickau werden beim Göppinger Eigengewächs Erinnerungen wach: „Die Relegationsduelle waren tolle Erlebnisse, sind aber leider nicht erfolgreich für uns zu Ende gegangen. Deshalb wollen wir jetzt den Heimsieg umso mehr. Bei Meister Ludwigsburg haben wir uns am ersten Spieltag gut präsentiert. Am Samstag ist es jedoch wieder ein anderes Duell und es gelten andere Voraussetzungen“, sagt die Spielerin der Saison 2023/2024, die diese Auszeichnung in der gesamten 2. Liga nur knapp verpasste und hier der jetzigen Buxtehuderin Levke Kretschmann den Vortritt lassen musste. „Wir müssen wieder versuchen, über eine starke Abwehr ins Tempospiel zu kommen. Ich hoffe auf den Heimvorteil“, so Ehmann vor dem ersten Auftritt um Punkte als Erstligist vor eigenem Publikum.
