Zum Auftakt kommt der Meister
Es knistert und prickelt: An diesem Samstag um 19 Uhr starten die FRISCH AUF Frauen mit einem Derby in die neue Spielzeit. Zum Auftakt der Saison 2019/2020 kommt gleich kein Geringerer als der Meister in die EWS-Arena. Gegen die SG BBM Bietigheim sind die Göppingerinnen im Vergleich David gegen Goliath in der Außenseiterrolle. „Aber es ist der erste Spieltag. Da weiß man nie was passiert“, sagt Aleksandar Knezevic. Der Trainer der FRISCH AUF Frauen geht deshalb nicht ohne Hoffnung in die Partie gegen den württembergischen Rivalen, ist jedoch realistisch genug um zu wissen, dass die Partie gegen das Starensemble aus dem Enztal eine ganz harte Nuss wird. „Wir freuen uns alle, dass es wieder losgeht und wir wollen unseren Zuschauern ein gutes Spiel zeigen“, fiebert auch Michaela Hrbkova der Heimpremiere entgegen. Allen voran solle die Leistung bei dieser „großen Herausforderung“ stimmen. Wenn dann noch die Punkte in Göppingen blieben, wäre es umso schöner. „Dass das jedoch ganz schwer wird, ist uns allen klar. Darüber brauchen wir nicht reden.“Kampf, Leidenschaft und Emotionen: Diese Attribute machen die Göppingerinnen stark, die sich wie eine Klette an ihren Gegner heften können, und nur schwer wieder abzustreifen sind. Das haben die Bietigheimerinnen in der Vergangenheit immer wieder zu spüren bekommen. Allerdings geht Knezevic nicht sorgenfrei in das Auftaktspiel: Sowohl der Einsatz seiner etatmäßigen Spielführerin Johanna Schindler, die sich beim 26:24-Testspielerfolg gegen den VfL Waiblingen nach fünf Minuten am Knie verletzt hat, als auch von ihrer Stellvertreterin Iris Guberinic (Entzündung der Bizepssehne) steht auf der Kippe. Als Alternative auf Linksaußen bietet sich nun Tina Welter an, die kurzfristig vom Zweitligisten VfL Waiblingen verpflichtet wurde und am Samstag ihr Debüt im grün-weißen Dress gibt. Das jüngste Testspiel der Göppingerinnen macht Mut: Ohne Schindler und Guberinic schlug man sich in Metzingen wacker und überzeugte beim 25:29 zwei Drittel der Partie.Um sich gegen Bietigheim etwas Zählbares zu sichern, darf man sich aber fast keine Schwächephase genehmigen. Der Meister kann aus einem erlesenen Kader schöpfen und hat vier neue Spielerinnen an Land gezogen: Amelie Berger von Bayer Leverkusen, Maren Nyland Aardahl aus Trondheim, Daphne Gautschi (Metz) und Leonie Patorra aus der eigenen Jugend. Sportdirektor Gerrit Winnen sieht eine „enorm hohe Qualität“ seines Kaders. Trainer Martin Albertsen hat in Kim Naidzinavicius, Maura Visser, Dinah Eckerle oder Angela Malestein herausragende Akteurinnen in seinen Reihen. Nicht zu vergessen Karolina Kudlacz-Gloc. Sie ist Dreh- und Angelpunkt im Bietigheimer Spiel und besticht durch geniale Anspiele. Zudem trifft sie nicht nur aus der zweiten Reihe, sondern auch vom Siebenmeterpunkt aus.National ist Bietigheim neben dem Thüringer HC das Maß aller Dinge. Andere Clubs dürften für die Titelvergabe nicht in Frage kommen. Apropos Titel: Den will Bietigheim sich in dieser Saison nicht nur wieder in der Liga sichern, sondern endlich auch beim Final-Four-Turnier um den DHB-Pokal. Vergangene Saison hat Dauerrivale THC dem Albertsen-Team einen Strich durch die Rechnung gemacht. Vor zwei Jahren der VfL Oldenburg. Und auch international, wo man bislang eher eine untergeordnete Rolle spielte, ist man im Enztal auf Angriff gepolt und will sich für die Hauptrunde der Champions League qualifizieren. Die Vorrunde beginnt für Bietigheim im Oktober gegen den rumänischen Club Valcea.Vorher steht jedoch die Liga im Fokus. Hier möchte man kein böses Erwachen erleben und geht das Derby bei den FRISCH AUF Frauen mit dem Rückenwind des mit 27:26 gewonnenen Supercupspiels gegen den THC an, den man in der vergangenen Spielzeit nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen aufgrund des besseren Torverhältnisses den Titel wegschnappen konnte.