Rekordkulisse beflügelt für Relegation

23.5.2022
Kategorie
Bundesliga

Die FRISCH AUF Frauen bezwingen Werder Bremen vor 2104 Zuschauern

32:23 und treffen nun am 1. und 4. Juni auf den BSV Sachsen Zwickau

Spitzenreiter Waiblingen gab sich keine Blöße mehr, und so geht es

für die Göppinger FRISCH AUF Frauen nach ihrem 32:23 (17:11)-Erfolg

im letzten Saisonspiel gegen Werder Bremen in der Relegation gegen

den BSV Sachsen Zwickau. Das erste Spiel findet am Mittwoch, 1. Juni

in der Sporthalle Neuplanitz statt, das Rückspiel steigt am Samstag,

4. Juni in der Göppinger EWS-Arena. „Dann hoffen wir auf eine erneut

so phänomenale Kulisse wie gegen Bremen“, sagt Göppingens Coach Nico

Kiener. „Das war wirklich fantastisch und lässt uns gestärkt in die

beiden Aufstiegspartien gehen. Die Mannschaft hat viel von dieser

Atmosphäre aufgesaugt. Nach einem etwas nervösen Beginn haben wir

aufgedreht und souverän agiert. Den Flow der vergangenen Partien

müssen wir in die beiden Spiele gegen Zwickau mitnehmen, um die

Saison zu krönen und in die erste Liga aufzusteigen.“

Vor der von Ex-Nationalspielerin Ania Rösler, 2007er-Weltmeister

Michael Kraus und Oberbürgermeister Alex Maier an den Mikros

angeheizten Rekordkulisse von 2104 Zuschauern, die es in der Zweiten

Handball-Bundesliga der Frauen wohl noch nicht gegeben haben dürfte,

brauchten die Göppingerinnen einige Minuten, um in der Partie

anzukommen. Nach einem 2:5-Rückstand (7.) zog der Göppinger Coach

die grüne Karte, um seiner Mannschaft in die Spur zu helfen. Fortan

flutschte es bei der Kiener-Truppe, die mit Tempohandball und vielen

schönen Treffern und Aktionen wie dem Heber von Louisa De Bellis

nach Zuspiel von Louisa Wolf über 12:8 (23.) auf den Halbzeitstand

von 17:11 wegzog.

In der zweiten Hälfte konnten die Gäste von der Weser noch einmal

auf 15:19 verkürzen, doch in der Folge setzten die Gastgeberinnen

durch Paraden von Anne Bocka und die flinke Luisa Scherer zu

etlichen Tempogegenstößen an. Nach den Treffern von Lotta Woch und

Michaela Hrbkova zum 30:22 ließen sich die Göppingerinnen vom

Publikum vorzeitig feiern und gehen nun beflügelt in die Relegation,

in der auch Lisa Frey nach ihrer Sprunggelenksverletzung wieder eine

Option für Kiener darstellen dürfte. Gegen Bremen stand die

Abwehrchefin wieder im Kader, wurde aber noch geschont.

„Es war richtig klasse, dass so viele Zuschauer gekommen sind.

Leider konnten wir heute nicht die Meisterschaft und den Aufstieg

feiern, was perfekt gewesen wäre. Aber wir haben jetzt noch zwei

Spiele vor uns, in denen wir alles geben werden, damit wir es auch

noch schaffen“, sagte die sechsfache Torschützin Michaela Hrbkova

und meinte mit Blick auf den kommenden Gegner: „Dass wir auf Zwickau

und nicht auf Rosengarten treffen, macht die Anreise schon mal etwas

einfacher. Nach Rosengarten hätten wir insgesamt drei Tage einplanen

müssen, das wäre um einiges aufwändiger gewesen, zudem lag uns

Rosengarten in der vergangenen Saison schon nicht so.“

Im Anschluss an die letzte reguläre Partie der Saison wurden von

Geschäftsführer Claus Mai und Teammanagerin Birute Schaich die

Verabschiedungen und Ehrungen vorgenommen: Eigengewächs Sina Ehmann

wechselt aus beruflichen Gründen zum HSV Solingen-Gräfrath und

vergoss einige Tränen. Gehen werden auch Lotta Woch (Halle-

Neustadt), Alexandra Tinti (Ziel unbekannt) und Embla Jonsdottir

(zurück nach Skandinavien). Ihre Karriere beenden werden Lina

Krhlikar, Iris Andjic, Sarka Francikova und Spielführerin Anja

Brugger, die seit zehn Jahren für die FRISCH AUF Frauen auf der

Platte steht und einen eindringlichen Appell an alle Zuschauer

richtete: „Es macht so viel Spaß in dieser Halle zu spielen und bei

dieser Stimmung. Kommen Sie alle am 4. Juni zum Rückspiel, wir

brauchen Ihre Unterstützung“, sagte die von den Fans zur Spielerin

des Jahres gewählte Kapitänin unter dem lautstarken Jubel ihrer

Mitspielerinnen.

So spielten sie:

FRISCH AUF Frauen: Bocka, Kaminska; Brugger (3), Borutta (2), Wolf

(1), Frey, Woch (4/2), Hrbkova (6), Tinti (3), De Bellis (3), Ehmann

(4), Scherer (4), Krhlikar (2), Wohnus, Häfele

SV Werder Bremen: Trooster, Nigbur; Engel (2), Otto (1), Becker (3),

Engelke (6/3), Häberle (3), Funke (1), Thorn (2), Defayay (4),

Steinhoff (1)

Schiedsrichter: Felix Mayer/Markus Hehn (Pfullingen)

Zeitstrafen: 2:8-Minuten

Zuschauer: 2104.