Rekordkulisse beflügelt für Relegation
Die FRISCH AUF Frauen bezwingen Werder Bremen vor 2104 Zuschauern
32:23 und treffen nun am 1. und 4. Juni auf den BSV Sachsen Zwickau
Spitzenreiter Waiblingen gab sich keine Blöße mehr, und so geht es
für die Göppinger FRISCH AUF Frauen nach ihrem 32:23 (17:11)-Erfolg
im letzten Saisonspiel gegen Werder Bremen in der Relegation gegen
den BSV Sachsen Zwickau. Das erste Spiel findet am Mittwoch, 1. Juni
in der Sporthalle Neuplanitz statt, das Rückspiel steigt am Samstag,
4. Juni in der Göppinger EWS-Arena. „Dann hoffen wir auf eine erneut
so phänomenale Kulisse wie gegen Bremen“, sagt Göppingens Coach Nico
Kiener. „Das war wirklich fantastisch und lässt uns gestärkt in die
beiden Aufstiegspartien gehen. Die Mannschaft hat viel von dieser
Atmosphäre aufgesaugt. Nach einem etwas nervösen Beginn haben wir
aufgedreht und souverän agiert. Den Flow der vergangenen Partien
müssen wir in die beiden Spiele gegen Zwickau mitnehmen, um die
Saison zu krönen und in die erste Liga aufzusteigen.“
Vor der von Ex-Nationalspielerin Ania Rösler, 2007er-Weltmeister
Michael Kraus und Oberbürgermeister Alex Maier an den Mikros
angeheizten Rekordkulisse von 2104 Zuschauern, die es in der Zweiten
Handball-Bundesliga der Frauen wohl noch nicht gegeben haben dürfte,
brauchten die Göppingerinnen einige Minuten, um in der Partie
anzukommen. Nach einem 2:5-Rückstand (7.) zog der Göppinger Coach
die grüne Karte, um seiner Mannschaft in die Spur zu helfen. Fortan
flutschte es bei der Kiener-Truppe, die mit Tempohandball und vielen
schönen Treffern und Aktionen wie dem Heber von Louisa De Bellis
nach Zuspiel von Louisa Wolf über 12:8 (23.) auf den Halbzeitstand
von 17:11 wegzog.
In der zweiten Hälfte konnten die Gäste von der Weser noch einmal
auf 15:19 verkürzen, doch in der Folge setzten die Gastgeberinnen
durch Paraden von Anne Bocka und die flinke Luisa Scherer zu
etlichen Tempogegenstößen an. Nach den Treffern von Lotta Woch und
Michaela Hrbkova zum 30:22 ließen sich die Göppingerinnen vom
Publikum vorzeitig feiern und gehen nun beflügelt in die Relegation,
in der auch Lisa Frey nach ihrer Sprunggelenksverletzung wieder eine
Option für Kiener darstellen dürfte. Gegen Bremen stand die
Abwehrchefin wieder im Kader, wurde aber noch geschont.
„Es war richtig klasse, dass so viele Zuschauer gekommen sind.
Leider konnten wir heute nicht die Meisterschaft und den Aufstieg
feiern, was perfekt gewesen wäre. Aber wir haben jetzt noch zwei
Spiele vor uns, in denen wir alles geben werden, damit wir es auch
noch schaffen“, sagte die sechsfache Torschützin Michaela Hrbkova
und meinte mit Blick auf den kommenden Gegner: „Dass wir auf Zwickau
und nicht auf Rosengarten treffen, macht die Anreise schon mal etwas
einfacher. Nach Rosengarten hätten wir insgesamt drei Tage einplanen
müssen, das wäre um einiges aufwändiger gewesen, zudem lag uns
Rosengarten in der vergangenen Saison schon nicht so.“
Im Anschluss an die letzte reguläre Partie der Saison wurden von
Geschäftsführer Claus Mai und Teammanagerin Birute Schaich die
Verabschiedungen und Ehrungen vorgenommen: Eigengewächs Sina Ehmann
wechselt aus beruflichen Gründen zum HSV Solingen-Gräfrath und
vergoss einige Tränen. Gehen werden auch Lotta Woch (Halle-
Neustadt), Alexandra Tinti (Ziel unbekannt) und Embla Jonsdottir
(zurück nach Skandinavien). Ihre Karriere beenden werden Lina
Krhlikar, Iris Andjic, Sarka Francikova und Spielführerin Anja
Brugger, die seit zehn Jahren für die FRISCH AUF Frauen auf der
Platte steht und einen eindringlichen Appell an alle Zuschauer
richtete: „Es macht so viel Spaß in dieser Halle zu spielen und bei
dieser Stimmung. Kommen Sie alle am 4. Juni zum Rückspiel, wir
brauchen Ihre Unterstützung“, sagte die von den Fans zur Spielerin
des Jahres gewählte Kapitänin unter dem lautstarken Jubel ihrer
Mitspielerinnen.
So spielten sie:
FRISCH AUF Frauen: Bocka, Kaminska; Brugger (3), Borutta (2), Wolf
(1), Frey, Woch (4/2), Hrbkova (6), Tinti (3), De Bellis (3), Ehmann
(4), Scherer (4), Krhlikar (2), Wohnus, Häfele
SV Werder Bremen: Trooster, Nigbur; Engel (2), Otto (1), Becker (3),
Engelke (6/3), Häberle (3), Funke (1), Thorn (2), Defayay (4),
Steinhoff (1)
Schiedsrichter: Felix Mayer/Markus Hehn (Pfullingen)
Zeitstrafen: 2:8-Minuten
Zuschauer: 2104.