Mit Biss, aber nicht zu verbissen
Dreimal in Folge bietet sich den Göppinger Bundesliga-Handballerinnen nun die Gelegenheit, ihre magere Heimbilanz aufzupolieren: Heute Abend um 19 Uhr im Heimspiel gegen die HSG Bad Wildungen Vipers will das Team von Trainer Aleksandar Knezevic den Auftakt machen und den Heimfluch von sechs Niederlagen in Serie in der EWS-Arena endlich ablegen. Die Devise hierbei: Biss zeigen, aber nicht zu verbissen zu Werke gehen.„Jeder sagt zu dir: Mensch, ihr könnt ja kein Heimspiel mehr gewinnen. Dann möchte man es natürlich besonders gut machen und setzt sich vielleicht erst recht unter Druck. Und dann gelingt einem eben gar nichts so wie gegen Leverkusen“, nennt Johanna Schindler einen der Gründe, warum es zuletzt vor eigenem Publikum nicht lief. Doch diese Partien seien Schnee von gestern, nun gelte die ganze Konzentration den kommenden drei Heimaufgaben, die da heißen: Bad Wildungen, Nellingen und Bensheim.Göppingens Trainer erwartet gegen das Team aus Nordhessen ein „reines Kampfspiel“, in welchem es für beide Seiten keinen Schönheitspreis zu gewinnen gibt. Beide Mannschaften hatten und haben mit angeschlagenen und verletzten Spielerinnen zu kämpfen. Es werde darauf ankommen, „wer über die 60 Minuten fitter ist und mehr Reserven hat“. So habe man die Länderspielpause vor allem zur Regeneration genutzt, um Kräfte zu sammeln für den Saisonendspurt. Verzichten muss Knezevic weiterhin auf Annika Blanke. Bei ihr müsse man abwarten, wie der Heilungsprozess der im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen erlittenen Knieverletzung verläuft.Bei den Gästen, die nach der 22:27-Heimniederlage gegen Schlusslicht Union Halle-Neustadt wieder in den Abstiegskampf involviert sind und größeren Druck verspüren, fehlt seit mehreren Wochen die letztjährige Göppinger Rückraumspielerin Maxime Struijs (Schulteroperation). Ein besonderes Auge werden die Anhänger der Frisch-Auf-Frauen auf Romy Morf-Bachmann werfen, die in der neuen Saison unter den Hohenstaufen wechseln wird. Sie zählt neben Torhüterin Manuela Brütsch, die nicht warmgeschossen werden sollte, Sabine Heusdens, Laura Vasilescu und Kreisläuferin Annika Ingenpaß zu den Aktivposten ihrer Mannschaft, die seit 2014 von Tessa Bremmer trainiert wird und in den vergangenen Jahren jeweils immer Platz zehn oder elf belegt hat. Vor der Saison wurde ein einstelliger Tabellenplatz angepeilt, doch angesichts der derzeitigen Konstellation könnte man in Nordhessen am Saisonende mit dem zehnten Tabellenplatz sicher gut leben. Auf ein mögliches Endspiel um den Klassenerhalt gegen den direkten Konkurrenten Bensheim will man es nicht ankommen lassen.Für die Göppingerinnen geht es vor Beginn des letzten Saisondrittels um etwas mehr: Sie wollen ihren siebten Platz behaupten, hoffen aber insgeheim noch auf eine Steigerung. Hierfür wären sechs Punkte aus den nächsten drei Spielen sehr hilfreich.